Online belästigt werden
Bei Instagram, TikTok, WhatsApp & Co. tauschen wir uns mit Freund:innen aus, teilen Bilder aus unserem Alltag und knüpfen neue Kontakte. Viele Nutzer:innen sorgen dabei für gute Stimmung in der Community. Richtig ärgerlich ist es, wenn Leute, von denen Du das nicht möchtest, Dir Nachrichten schicken oder Deine Posts auf beleidigende oder anzügliche Weise kommentieren. Niemand will online belästigt werden!
Oft geht es bei Online-Belästigung um Anmache oder sexuelle Belästigung – siehe dazu unser Thema Sexuell belästigt werden. Durch Kontakte in sozialen Netzwerken oder Instant-Messaging-Diensten kann es aber auch zu weiteren Formen der Belästigung kommen.
Erste Hilfe-Tipps bei Online-Belästigung
- Online belästigt? Nutze die Meldefunktionen bei problematischen Bildern, Videos oder Texten oder blockiere Personen direkt in der App. Wie das funktioniert, erfährst Du auf der Seite Probleme melden oder beim Kompass Social Media.
- Dokumentiere die Übergriffe. Sichere Beweise, indem Du Chatverläufe und Posts mithilfe von Screenshots abspeicherst.
- Informiere Dich über aktuelle Abzocke-Maschen (z.B. Abo- und Kostenfallen, Kettenbriefe, Werbelinks) und die richtige Reaktion darauf, z.B. beim Online-Jugendmagazin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen: checked4u.de
Online belästigt? Dein Social Media – Deine Kontrolle!
Sichtbarkeit
Du kannst Deine Messenger- oder Social-Media-Accounts so einstellen, dass nur bestimmte Personen die Inhalte sehen und kommentieren können. Das schützt Dich vor Hater:innen und Trollen. Überlege gut, wie Du Deine Profile einstellst und wie viel Du von Dir preisgibst. Manchmal ist weniger mehr.
Erreichbarkeit
Alle, die Zugang zu Deiner Handynummer haben, können Dich anrufen, Dir eine SMS oder eine WhatsApp-Nachricht schicken. So erreichen Dich auch Leute, die Du nur flüchtig oder gar nicht kennst. Überlege lieber zweimal, wem du Deine Handynummer gibst.
Online-Belästigung: Beispiele
- Unangenehme, negative Kommentare zu Deinen geposteten Beiträgen und Bildern (mehr dazu unter Gemobbt werden)
- Beiträge oder Links zu unangenehmen Inhalten, z.B. Pornografie oder Nacktbilder von Schüler:innen (mehr dazu unter Sexuell belästigt werden), Gewalt oder Ekel- und Gruselvideos (mehr dazu unter Respektlose Bilder & Filme und Darstellung von Gewalt)
- Kettenbriefe mit nervigen Inhalten oder Drohungen (mehr dazu unter Kettenbriefe)
- Meldungen zu aktuellen Themen, die falsche (mehr dazu unter Fake News) oder diskriminierende Botschaften (mehr dazu unter Hass im Netz) enthalten
- Nachrichten oder E-Mails, die Viren enthalten oder Dich ausfragen, um z.B. Login-Daten und Passwörter zu erfahren, sogenanntes „Phishing” (mehr dazu unter Hacker & Spione)
- Unerwünschte Werbung als Anzeige, Nachricht oder E-Mail, auch Spam oder Junk-Mail genannt. Das kann harmlose Werbung sein, es kann aber auch um Abzocke gehen (mehr dazu unter Abo- & Kostenfallen)
Selbstschutz – Schütze Dich durch Einstellungen in sozialen Diensten:
Du hast ein Problem und weißt gerade nicht weiter?
Hier kannst Du Dir Rat holen: jugend.support arbeitet mit Beratungsstellen zusammen, an die Du Dich kostenlos wenden kannst, auch ohne Deinen echten Namen zu nennen!
Allein mit Deinen Problemen? Wir sind für Dich da – anonym, vertraulich und kostenlos
- Kinder- und Jugendtelefon
Mo bis Sa von 14 – 20 Uhr unter der Nummer 116 111
Samstags:„Jugendliche beraten Jugendliche“ - Online-Beratung per Mail oder Chat
- em@il-Beratung: Antwort innerhalb von 48 Stunden
Online-Beratung von jungen Leuten für junge Leute
- Beratung durch die JUUUPORT-Scouts
- Einfacher Kontakt über Online-Formular
- Antwort in der Regel innerhalb von 48 Stunden
- Messenger-Beratung im Chat bei WhatsApp
montags bis freitags von 18 – 20 Uhr
Chat-Beratung zu digitaler Gewalt und Jugendrecht
- für Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre
- kostenlos, vertraulich und wertungsfrei
- Chat-Beratung: Mi – Fr von 11 bis 13 Uhr und 18 bis 20 Uhr
- Beratung von Anwält:innen, Jurist:innen, Jurastudent:innen und Psycholog:innen
www.safe-im-recht.de

Beratung & Hilfe bei Anmache im Netz, Sexting, Cybermobbing, sexuellem Missbrauch, Zusendung von Pornos oder anderen sexuellen Übergriffen.
- Bundesweit, kostenfrei und anonym
- Online-Beratung (per Mail oder Videochat)
Mo – Fr – Antwort innerhalb von 48 Stunden - Hilfetelefon: 0800 22 55 530
Mo, Mi, Fr von 9 bis 14 Uhr, Di, Do von 15 bis 20 Uhr
www.hilfetelefon-missbrauch.de und www.hilfe-telefon-missbrauch.online
Fühlst Du Dich im Netz belästigt? Kommt Dir jemand zu nahe?
- Onlineberatung durch Fachkräfte
per Mail, Chat, Forum - Für Jugendliche von 14 – 21 Jahren
- Einfacher Kontakt über Online-Formular
- Antwort innerhalb von 24 Stunden
- Anonym – kostenlos – datensicher
Datenbank: Beratung in Ihrer Nähe
„Beratungsführer online“ der DAJEB
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V.
Komfortable Suchanfrage – Postleitzahl und Art der Beratungsstellen
Hast Du den Inhalt oder die Nutzer:innen, die Dich stören, direkt in der App oder bei den Betreiber:innen des sozialen Netzwerks gemeldet? Wie Du das machst, findest Du auf der Seite Probleme melden oder im Kompass Social Media.
Wenn Du damit nicht weiterkommst, können Dir vielleicht die Internet-Beschwerdestellen helfen. jugend.support arbeitet mit den Beschwerdestellen eco, fsm und jugendschutz.net zusammen. Die Beschwerdestellen haben noch andere Möglichkeiten als die Nutzer:innen, mit Betreiber:innen oder Einzelpersonen in Kontakt zu treten, um Inhalte entfernen zu lassen.
Für Deine Nachricht an die Internet-Beschwerdestellen kannst Du das unten stehende Beschwerdeformular nutzen.
Wenn Du mit unangenehmen Texten, Bildern, Videos oder Kommentaren, z.B. Nacktbildern, Pornografie, Gewaltdarstellungen, Beleidigungen oder Hetze belästigt wirst, solltest Du das melden. Die Beschwerdestellen prüfen die Inhalte genau. Sie setzen sich dafür ein, dass der Inhalt und der Account der Täter*innen nicht länger online ist, wenn er gegen das deutsche Recht verstößt. Sie arbeiten dazu auch mit der Polizei zusammen.
Beschwerdeformular für Jugendliche bei Online-Belästigung
Du hast eine Frage oder ein Problem und möchtest sofort mit jemandem reden?
Wann wähle ich den Notruf?
Wähle die 112, wenn Du oder jemand anderes in Gefahr ist und so schnell wie möglich Hilfe benötigt. Bei Stress im Netz kann es dabei um Selbstgefährdung – z. B. Suizidgefahr – oder um Fremdgefährdung – z. B. Gewaltandrohung – gehen.
Was passiert, wenn ich die 112 gewählt habe?
Du wirst mit der Notrufzentrale in Deiner Nähe verbunden, die Deinen Notfall aufnimmt. Die Person, mit der Du sprichst, ist speziell dafür ausgebildet, Dir mit Deinem Problem zu helfen. Sie gibt es an die Feuerwehr, Polizei oder einen Notarzt weiter.
Am Telefon wirst Du gefragt werden, was passiert ist. Hierbei helfen die 5-W-Fragen, die Dir von der Rettungsstelle gestellt werden – Du musst sie Dir also nicht merken:
- WO ist es passiert?
- WER ruft an?
- WAS ist passiert?
- WIE VIELE Verletzte oder betroffene Personen sind es?
- WARTEN auf Rückfragen. Vielleicht will man noch etwas von Dir wissen.
Übrigens: Den Notruf erreichst Du auch mit einem Handy ohne Guthaben und ohne die PIN eingeben zu müssen. Die Nummer 112 ist EU-weit einheitlich. In Deutschland kannst Du die Polizei auch unter der Nummer 110 erreichen.
Klicke hier für weitere Informationen zu Hilfsangeboten bei polizei-für-dich
WICHTIG!
Der Missbrauch des Notrufs ist strafbar.