Privates veröffentlichen
Ist Dir das auch schon mal passiert? Du hast etwas Privates veröffentlicht, was Du eigentlich gar nicht teilen wolltest. Bei Fotos, Stories oder Videos geht das innerhalb von Sekunden. Du kannst jederzeit posten, was Du gerade tust oder denkst, wo Du gerade bist, wen Du magst und wen nicht. Aber die Frage ist doch: Wie weit willst Du gehen?
Hier findest Du ein paar Tipps, was Du bedenken solltest, bevor Du etwas Privates online stellst. Und was Du tun kannst, wenn Du Probleme mit geposteten Inhalten hast.
Das Netz vergisst nicht
Den Spruch „Das Internet vergisst nie“ kennen wir alle. Aber leider ist da auch etwas Wahres dran. Peinliche Bilder oder Kontaktdaten lassen sich online schnell und einfach weiterverbreiten. Die Infos über Dich sind also nicht länger privat und Du kannst nicht mehr wirklich kontrollieren, was damit passiert. Deine privaten Daten werden vielleicht in Suchmaschinen oder Online-Archiven erfasst. Andere Nutzer:innen können sie kopieren und weiterleiten. Alles wieder rückgängig machen und löschen? Leider fast unmöglich.
Also: Überlege Dir vorher, was wirklich alle von Dir wissen dürfen!
Privates veröffentlichen & Sexting – Lass Dich nicht unter Druck setzen
Wenn Du Dich mit jemandem richtig gut verstehst, tauscht Ihr vielleicht auch intime Bilder und Nachrichten aus (sogenanntes Sexting). Solange Ihr Euch nahe steht und gegenseitig vertraut, ist das auch völlig okay. Aber wenn sich das mal ändert, könnten genau diese privaten Daten missbraucht werden – z. B. aus Wut oder Eifersucht. Plötzlich erscheinen intime Nachrichten oder Fotos von Dir ganz öffentlich im Netz.
Darum: Verschicke nichts, was zu viel Intimes von Dir zeigt und Dich verletzlich macht. Andere könnten Dich leicht damit mobben.
Besonders vorsichtig solltest Du sein, wenn Dich jemand überreden möchte, freizügige Fotos von Dir zu posten. Oder private Infos von Dir zu verraten. Manchmal kommt es nämlich zu Erpressung.
Darum: Tue nur das, womit Du Dich noch wohl fühlst. Setzt Dich jemand unter Druck, nutze die Melde- und Blockierfunktion auf der Plattform und sprich mit einer erwachsenen Vertrauensperson. Weitere Infos findest Du unter „Sexuell belästigt werden“.
Du denkst darüber nach, sexy Selfies von Dir zu verschicken?
Ein paar Denkanstöße dazu findest Du im Sexting-Ratgeber von JUUUPORT.
Melden in der App oder bei den Plattform-Betreiber:innen
- Einige Betreiberinnen von Apps und sozialen Netzwerken können Bilder und andere Inhalte löschen, wenn sie darauf aufmerksam gemacht werden. Wie das funktioniert, erfährst Du auf der Seite „Probleme melden“ oder beim „Kompass Social Media“.
- Dokumentiere vorher die Angriffe. Sichere Beweise, indem Du Chatverläufe und Posts mithilfe von Screenshots absicherst. Die Dateien kannst Du auf dem Smartphone oder PC speichern. Dann hast Du etwas in der Hand, falls Du später nochmal nachweisen musst, was passiert ist. Das ist wichtig, falls es zu einer Anzeige kommt.
Falls Du mit Deiner Meldung bei den Anbieter:innen keinen Erfolg hast, wende Dich an die Internet-Beschwerdestellen. Weitere Infos und ein Formular findest Du weiter unten bei „Melden / Beschweren“.
Weitere Infos rund um das Thema „Privates veröffentlichen“
Du hast ein Problem und weißt gerade nicht weiter?
Hier kannst Du Dir Rat holen: jugend.support arbeitet mit Beratungsstellen zusammen, an die Du Dich kostenlos wenden kannst, auch ohne Deinen echten Namen zu nennen!
Allein mit Deinen Problemen? Wir sind für Dich da – anonym, vertraulich und kostenlos
- Kinder- und Jugendtelefon
Mo bis Sa von 14 – 20 Uhr unter der Nummer 116 111
Samstags:„Jugendliche beraten Jugendliche“ - Online-Beratung per Mail oder Chat
- em@il-Beratung: Antwort innerhalb von 48 Stunden
Online-Beratung von jungen Leuten für junge Leute
- Beratung durch die JUUUPORT-Scouts
- Vertraulich, kostenlos und auf Augenhöhe
- Einfacher Kontakt über Online-Formular
- Antwort innerhalb von 48 Stunden
- Messenger-Beratung im Chat bei WhatsApp
montags bis freitags von 18 – 20 Uhr

Beratung & Hilfe bei Anmache im Netz, Sexting, Cybermobbing, sexuellem Missbrauch, Zusendung von Pornos oder anderen sexuellen Übergriffen.
- Bundesweit, kostenfrei und anonym
- Online-Beratung (per Mail oder Videochat)
Mo – Fr – Antwort innerhalb von 48 Stunden - Hilfetelefon: 0800 22 55 530
Mo, Mi, Fr von 9 bis 14 Uhr, Di, Do von 15 bis 20 Uhr
www.hilfetelefon-missbrauch.de und www.hilfe-telefon-missbrauch.online
Chat-Beratung zu digitaler Gewalt und Jugendrecht
- für Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre
- kostenlos, vertraulich und wertungsfrei
- Chat-Beratung: Mi – Fr von 11 bis 13 Uhr und 18 bis 20 Uhr
- Beratung von Anwält:innen, Jurist:innen, Jurastudent:innen und Psycholog:innen
www.safe-im-recht.de
Datenbank: Beratung in Ihrer Nähe
„Beratungsführer online“ der DAJEB
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V.
Komfortable Suchanfrage – Postleitzahl und Art der Beratungsstellen
Hast Du den Inhalt oder die Nutzer:innen, die Dich stören, direkt in der App oder beim Betreiber:innen des sozialen Netzwerks gemeldet? Wie Du das machst, findest Du auf der Seite „Probleme melden“ oder im „Kompass Social Media“.
Wenn Du damit nicht weiterkommst, können Dir vielleicht die Internet-Beschwerdestellen helfen. jugend.support arbeitet mit den Beschwerdestellen eco, fsm und jugendschutz.net zusammen. Die Beschwerdestellen haben noch andere Möglichkeiten als die Nutzer:innen, mit Betreiber:innen oder Einzelpersonen in Kontakt zu treten, um Inhalte entfernen zu lassen.
Für Deine Nachricht an die Internet-Beschwerdestellen kannst Du das unten stehende Beschwerdeformular nutzen.
Wenn peinliche Bilder von Dir oder anderen (zum Beispiel Nacktbilder) missbraucht werden, prüfen die Beschwerdestellen die Inhalte genau. Sie setzen sich dafür ein, dass der Inhalt nicht länger online ist, wenn er gegen das deutsche Recht verstößt. Sie arbeiten dazu auch mit der Polizei zusammen.
Beschwerdeformular
Du hast eine Frage oder ein Problem und möchtest sofort mit jemandem reden?
Wann wähle ich den Notruf?
Wähle die 112, wenn Du oder jemand anderes in Gefahr ist und so schnell wie möglich Hilfe benötigt. Bei Stress im Netz kann es dabei um Selbstgefährdung – z. B. Suizidgefahr – oder um Fremdgefährdung – z. B. Gewaltandrohung – gehen.
Was passiert, wenn ich die 112 gewählt habe?
Du wirst mit der Notrufzentrale in Deiner Nähe verbunden, die Deinen Notfall aufnimmt. Die Person, mit der Du sprichst, ist speziell dafür ausgebildet, Dir mit Deinem Problem zu helfen. Sie gibt es an die Feuerwehr, Polizei oder einen Notarzt weiter.
Am Telefon wirst Du gefragt werden, was passiert ist. Hierbei helfen die 5-W-Fragen, die Dir von der Rettungsstelle gestellt werden – Du musst sie Dir also nicht merken:
- WO ist es passiert?
- WER ruft an?
- WAS ist passiert?
- WIE VIELE Verletzte oder betroffene Personen sind es?
- WARTEN auf Rückfragen. Vielleicht will man noch etwas von Dir wissen.
Übrigens: Den Notruf erreichst Du auch mit einem Handy ohne Guthaben und ohne die PIN eingeben zu müssen. Die Nummer 112 ist EU-weit einheitlich. In Deutschland kannst Du die Polizei auch unter der Nummer 110 erreichen.
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WICHTIG!
Der Missbrauch des Notrufs ist strafbar.