Challenges & Mutproben
Challenges und Mutproben gab es schon immer. Bei Instagram, TikTok & Co. sind sie mittlerweile zu richtigen Trends geworden. Die Aufrufe zu Social Media-Challenges und Mutproben lassen sich im Netz viel schneller verbreiten. Eigene Bilder und Videos mit den entsprechenden Hashtags dienen dann als Beweise für den eigenen Mut, die bei Social Media und im Gruppenchat mit allen geteilt werden. Das kann den Druck erhöhen, mitzumachen, um möglichst viele Likes und Kommentare zu bekommen.
Die Ice-Bucket-Challenge (#alsicebucketchallenge), bei der sich Menschen für einen guten Zweck einen Kübel Eiswasser über den Kopf gossen, ist auf diese Weise berühmt und eine erfolgreiche Spendeninitiative geworden. Weltweit wurden 190 Millionen € für die Erforschung der Krankheit ALS gesammelt (Quelle: Charité Berlin). Es gibt allerdings auch viele Social Media-Challenges und Mutproben, die wirklich gefährlich sind!
Squid Game – Challenges & Nachahmung
Der Netflix-Hit Squid Game wird heiß diskutiert. Es gibt viele brutale und blutige Szenen in der Serie, die jüngeren Zuschauer:innen Angst machen können. Am Beispiel von Squid Game sieht man aber auch, wie schnell sich Gewaltdarstellungen und riskante Mutproben im Netz verbreiten: Bei TikTok & Co. gibt es viele (nicht ungefährliche) Challenges zur Serie und es gab auch schon Nachahmungen der Spiele auf Schulhöfen.
Gruppendruck bei Mutproben & Challenges
Viele Social Media-Challenges sind einfach nur lustig und man hat viel Spaß beim Mitmachen oder Zuschauen. Wenn die Mutprobe aber zu schwer oder riskant ist, kann das schnell zum Problem werden. Oder, wenn man sich dabei selbst schaden/verletzen kann. Es gibt auch Challenges, in denen junge Leute falschen Schönheitsidealen und dem scheinbar perfekten Aussehen von Influencer:innen nacheifern (z.B. Earphone Waist Challenge).
Für manche ist es keine Frage: Sie machen bei solchen Challenges einfach nicht mit. Oft spielt aber Gruppendruck eine große Rolle und man macht mit, obwohl man es gar nicht möchte.
Lass Dich nicht von Challenges & Mutproben unter Druck setzen
- Rede mit Deinen Freund:innen. Du bist wahrscheinlich nicht allein, wenn Du keine Lust hast, Deine Gesundheit oder sogar Dein Leben zu riskieren.
- Überlegt Euch selbst Aufgaben, die spannend und anspruchsvoll, aber nicht gefährlich sind.
- Hör auf Dein Bauchgefühl.
- Informier Dich über Risiken und Nebenwirkungen.
Beispiel Zimt-Challenge: Da ging es darum, einen Löffel pures Zimtpulver zu essen, was zu starken Hustenanfällen und Ersticken führen kann.
Du machst Dir Sorgen um eine Freundin oder einen Freund?
- Sprich direkt mit ihr oder ihm darüber und zeige, dass Du da bist und helfen möchtest. Aber vergiss nicht: Es ist nicht Deine Aufgabe, das Problem zu lösen. Als Freundin oder Freund steht Ihr Euch dafür zu nahe und es fehlt der Blick von außen.
- Ermutige sie oder ihn, sich zu informieren und noch einmal zu überdenken, ob die Teilnahme an einer gefährlichen Social Media-Challenge wirklich sein muss. Weiter unten findest Du ein paar Links mit weiteren Tipps und Informationen.
Weitere Infos zum Thema „Challenges & Mutproben“
Du hast ein Problem und weißt gerade nicht weiter?
Hier kannst Du Dir Rat holen: jugend.support arbeitet mit Beratungsstellen zusammen, an die Du Dich kostenlos wenden kannst, auch ohne Deinen echten Namen zu nennen!
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Du hast genug von Challenges und Mutproben und weißt nicht so recht, wie Du aus der Nummer rauskommst?!
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Datenbank: Beratung in Ihrer Nähe
„Beratungsführer online“ der DAJEB
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V.
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Hast Du den Inhalt oder die Nutzer:innen, die Dich stören, direkt in der App oder bei den Betreiber:innen des sozialen Netzwerks gemeldet? Wie Du das machst, findest Du auf der Seite Probleme melden oder im Kompass Social Media.
Wenn Du damit nicht weiterkommst, können Dir vielleicht die Internet-Beschwerdestellen helfen. jugend.support arbeitet mit den Beschwerdestellen eco, fsm und jugendschutz.net zusammen. Die Beschwerdestellen haben noch andere Möglichkeiten als die Nutzer:innen, mit Betreiber:innen oder Einzelpersonen in Kontakt zu treten, um Inhalte entfernen zu lassen.
Für Deine Nachricht an die Internet-Beschwerdestellen kannst Du das unten stehende Beschwerdeformular nutzen.
Wenn Challenges und Mutproben dazu aufrufen, Dich selbst oder andere zu verletzen oder in Gefahr zu bringen, und Bilder und Videos davon verbreitet werden, solltest Du das melden. Die Beschwerdestellen prüfen die Inhalte genau. Sie setzen sich dafür ein, dass der Inhalt nicht länger online ist, wenn er gegen das deutsche Recht verstößt. Sie arbeiten dazu auch mit der Polizei zusammen.
Beschwerdeformular für Jugendliche
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Wann wähle ich den Notruf?
Wähle die 112, wenn Du oder jemand anderes in Gefahr ist und so schnell wie möglich Hilfe benötigt. Bei Stress im Netz kann es dabei um Selbstgefährdung – z. B. Suizidgefahr – oder um Fremdgefährdung – z. B. Gewaltandrohung – gehen.
Was passiert, wenn ich die 112 gewählt habe?
Du wirst mit der Notrufzentrale in Deiner Nähe verbunden, die Deinen Notfall aufnimmt. Die Person, mit der Du sprichst, ist speziell dafür ausgebildet, Dir mit Deinem Problem zu helfen. Sie gibt es an die Feuerwehr, Polizei oder einen Notarzt weiter.
Am Telefon wirst Du gefragt werden, was passiert ist. Hierbei helfen die 5-W-Fragen, die Dir von der Rettungsstelle gestellt werden – Du musst sie Dir also nicht merken:
- WO ist es passiert?
- WER ruft an?
- WAS ist passiert?
- WIE VIELE Verletzte oder betroffene Personen sind es?
- WARTEN auf Rückfragen. Vielleicht will man noch etwas von Dir wissen.
Übrigens: Den Notruf erreichst Du auch mit einem Handy ohne Guthaben und ohne die PIN eingeben zu müssen. Die Nummer 112 ist EU-weit einheitlich. In Deutschland kannst Du die Polizei auch unter der Nummer 110 erreichen.
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