Selbstverletzendes Verhalten Hilfe und Beratung

Selbstverletzendes Verhalten

Warum verletzt man sich selbst? Manche Menschen verletzen sich selbst, weil sie sich bestrafen wollen. Andere wollen einfach nur mal testen, wie sich das anfühlt oder ihrer Umwelt damit ein Signal geben. Und für manche beweist der selbstverursachte Schmerz nur, dass sie überhaupt noch etwas fühlen können.

In jedem Fall verletzen sich Menschen selbst, weil sie seelisch stark belastet sind. Die Selbstverletzung ist dann ein Ausgleich für die innere Anspannung. Doch das Bedürfnis, sich selbst weh zu tun, kommt immer wieder zurück. Selbstverletzendes Verhalten ist nie eine gute Lösung! Hier findest Du Infos und Hilfe, wenn Du oder jemand aus Deinem Umfeld sich selbst verletzt – u.a. Tipps gegen den SVV Druck.

Warum verletzt man sich selbst?

Es gibt viele Gründe, warum Menschen sich selbst verletzen, z.B. eigene Bestrafung, innere Leere und Taubheit oder Überforderung in einer bestimmten Situation. Die Selbstverletzung hilft den Betroffenen oft dabei, um mit starken Emotionen wie Wut oder Trauer umzugehen. Kurzzeitig bekommt man ein Gefühl von Kontrolle und Ruhe. Doch der Druck, sich selbst zu verletzen, kommt immer wieder zurück. Selbstverletzendes Verhalten ist keine Lösung!

Selbstverletzendes Verhalten – Tipps und Hilfe für Betroffene

  • Vertraue Dich jemandem an und rede darüber. Das kann eine Freundin oder ein Freund sein, Deine Eltern oder eine andere erwachsene Person. Wichtig ist, dass Du ihnen zutraust, verantwortungsvoll und wohlwollend mit Deinen Sorgen oder Fragen umzugehen und mit Dir gemeinsam eine hilfreiche Lösung zu finden.
  • Nicht alle kennen eine solche Person. Oder manche möchten lieber erst einmal anonym mit jemandem sprechen. Weiter unten auf dieser Seite findest Du Kontakte zu Beratungsstellen, die Dir weiterhelfen.

Selbstverletzendes Verhalten im Netz

Im Internet kann man weltweit mit anderen Menschen Kontakt aufnehmen und trotzdem unerkannt bleiben. Es gibt online Foren, Blogs, Hashtags oder Gruppen, wo sich Menschen über die Verletzungen austauschen, die sie sich selbst zugefügt haben. Gegenseitige Anerkennung und Tipps, wie man die Wunden vor der Familie und Freund:innen besonders gut versteckt, spielen dabei eine große Rolle. Natürlich bekommt man ein schönes Gefühl, wenn man online Gleichgesinnte trifft. Aber es ist auch gefährlich, wenn man zu tief in die Welt dieser Gruppen und Foren eintaucht und es kann sehr belastend sein, Bilder und Videos von dieser Form der Selbst-Gewalt online zu entdecken.


Sich selbst verletzen – Tipps und Skills gegen SVV Druck

In manchen Situationen ist der Druck, sich selbst zu verletzen, einfach zu groß. Hier findest Du ein paar gute Tipps und Skills, die Du bei SVV Druck anwenden kannst:

  • Schreie in ein Kissen oder boxe kräftig auf Deine Matratze
  • Spritze Dir kaltes Wasser ins Gesicht oder lutsche einen Eiswürfel
  • Schnippse ein Gummiband an Deinem Handgelenk
  • Höre ganz laute Musik
  • Verlasse die auslösende Situation!

Mehr Skills findest Du im Blog von Nora Fieling.


Du machst Dir Sorgen um eine Freundin oder einen Freund?

  • Sprich direkt mit ihr oder ihm darüber und zeige, dass Du da bist und helfen möchtest. Aber vergiss nicht: Es ist nicht Deine Aufgabe, das Problem zu lösen. Als Freundin oder Freund steht Ihr Euch dafür zu nahe und es fehlt der Blick von außen.
  • Ermutige sie oder ihn, sich Hilfe zu holen. Kontakte zu Beratungsstellen findest Du weiter unten auf dieser Seite.

Du bist online auf einen Blog oder ein Forum gestoßen, wo selbstverletzendes Verhalten verharmlost oder beschönigt wird?

Manche Menschen posten Bilder von ihren Wunden. Oft ist das ein Hilferuf. Für andere können die Bilder aber eine Anregung sein, das selbstverletzende Verhalten nachzuahmen. Einige Menschen, die sich selbst verletzen, geben im Netz Anleitungen und Tipps, wie man sich selbst weh tut und diese Verletzungen vor Eltern, Freund*innen oder Bekannten am besten verstecken kann. Diese Unterhaltungen, Bilder oder Videos können sehr belastend sein und viele Fragen aufwerfen. Darum:

  • Vertraue Dich jemandem an und rede darüber. Das kann eine Freundin oder ein Freund sein, Deine Eltern oder eine andere erwachsene Person.
  • Nicht alle kennen eine solche Person. Oder manche möchten lieber erst einmal anonym mit jemandem sprechen. Weiter unten auf dieser Seite findest Du Kontakte zu Beratungsstellen, die Dir weiterhelfen.

Inhalte mit Selbstverletzung melden

Nach deutschem Recht sind Inhalte verboten, die selbstverletzendes Verhalten verherrlichen. Dennoch ist es schwer, dagegen vorzugehen. Denn auch Inhalte in deutscher Sprache können auf Servern im Ausland liegen, wo es andere rechtliche Regelungen gibt.

Trotzdem kannst Du dabei helfen, dass der Inhalt überprüft und ggf. gelöscht wird. Nutze die Meldefunktion direkt in der App. Wie das funktioniert, erfährst Du auf der Seite Probleme melden oder beim Kompass Social Media.

Weitere Infos findest Du weiter unten bei „Melden/Beschweren”.

Du hast ein Problem und weißt gerade nicht weiter?

Hier kannst Du Dir Rat holen: jugend.support arbeitet mit Beratungsstellen zusammen, an die Du Dich kostenlos wenden kannst, auch ohne Deinen echten Namen zu nennen!


Logo - Nummer gegen Kummer

Allein mit Deinen Problemen? Wir sind für Dich da – anonym, vertraulich und kostenlos
  • Kinder- und Jugendtelefon
    Mo bis Sa von 14 – 20 Uhr unter der Nummer 116 111
    Samstags:„Jugendliche beraten Jugendliche“
  • Online-Beratung per Mail oder Chat
  • em@il-Beratung: Antwort innerhalb von 48 Stunden

www.nummergegenkummer.de


Logo der bke Jugendberatung
Stehst Du so unter Druck, dass Du Dich selbst verletzen musst?

Die bke-Jugendberatung bietet einmal im Monat den Gruppenchat „Spuren auf der Haut“ an. Hier kannst Du Dich mit anderen Jugendlichen und einer Fachkraft austauschen.

  • Onlineberatung durch Fachkräfte
    per Mail, Chat, Forum
  • Für Jugendliche von 14 – 21 Jahren
  • Einfacher Kontakt über Online-Formular
  • Antwort innerhalb von 24 Stunden
  • Anonym – kostenlos – datensicher

www.bke-jugendberatung.de



Beratung & Hilfe bei Anmache im Netz, Sexting, Cybermobbing, sexuellem Missbrauch, Zusendung von Pornos oder anderen sexuellen Übergriffen.
  • Bundesweit, kostenfrei und anonym
  • Online-Beratung (per Mail oder Videochat)
    Mo – Fr  –  Antwort innerhalb von 48 Stunden
  • Hilfetelefon: 0800 22 55 530
    Mo, Mi, Fr von 9 bis 14 Uhr, Di, Do von 15 bis 20 Uhr

www.hilfetelefon-missbrauch.de und www.hilfe-telefon-missbrauch.online


Online-Beratung

Online-Beratung jugendnotmail.de

  • Online-Beratung durch Fachkräfte
  • Für Jugendliche bis 19 Jahre
  • Einfacher Kontakt über Online-Formular
  • Antwort innerhalb von 24 Stunden
  • Vertraulich – kostenlos – datensicher

www.jugendnotmail.de


Mailberatung für junge Menschen in Suizidgefahr

  • Die Beratung ist kostenlos und anonym.
  • Die Beratung wird durch speziell ausgebildete ehrenamtliche Gleichaltrige („Peers“) durchgeführt.
  • Eine Antwort auf Deine Erstmail erfolgt innerhalb von zwei Werktagen.
  • Bei weiteren Mailkontakten antworten wir Dir innerhalb von 7 Werktagen.
  • Deine Mails werden durch Deinen Peer sowie die hauptamtlichen Fachkräfte gelesen, beide unterliegen der Schweigepflicht.

www.u25-deutschland.de


Logo TelefonSeelsorge

Rund um die Uhr – 24/7 – erreichbar
Telefon-, Mail- und Chatberatung

www.telefonseelsorge.de


Zum Thema ‚Selbstverletzendes Verhalten‘ gibt es weitere spezialisierte Beratungsangebote:

  • [u25]Deutschland: für junge Menschen bis 25 Jahre
  • www.star-projekt.de: online-basiertes Unterstützungsangebot und Studie des Universitätsklinikums Heidelberg in Kooperation mit weiteren Universitäten

Logo - Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V.
Datenbank: Beratung in Ihrer Nähe

„Beratungsführer online“ der DAJEB
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V.

Komfortable Suchanfrage – Postleitzahl und Art der Beratungsstellen

www.dajeb.de

Hast Du den Inhalt oder die Nutzer:innen, die Dich stören, direkt in der App oder bei den Betreiber:innen des sozialen Netzwerks gemeldet? Wie Du das machst, findest Du auf der Seite Probleme melden oder im Kompass Social Media.

Wenn Du damit nicht weiterkommst, können Dir vielleicht die Internet-Beschwerdestellen helfen. jugend.support arbeitet mit den Beschwerdestellen eco, fsm und jugendschutz.net zusammen. Die Beschwerdestellen haben noch andere Möglichkeiten als die Nutzer:innen, mit Betreiber:innen oder Einzelpersonen in Kontakt zu treten, um Inhalte entfernen zu lassen.

Für Deine Nachricht an die Internet-Beschwerdestellen kannst Du das unten stehende Beschwerdeformular nutzen.

Wenn Du im Internet Seiten oder Foren findest, die selbstverletzendes Veralten als etwas Positives darstellen oder sogar dazu aufrufen, solltest Du das melden. Die Beschwerdestellen prüfen die Inhalte genau. Sie setzen sich dafür ein, dass der Inhalt nicht länger online ist, wenn er gegen das deutsche Recht verstößt. Sie arbeiten dazu auch mit der Polizei zusammen.

Beschwerdeformular für Jugendliche

Wenn du später erfahren möchtest, was aus deiner Meldung geworden ist, kannst du hier deine E-Mail-Adresse eintragen. Diese Angabe ist freiwillig.

*Pflichtfelder

* Ich bin damit einverstanden, dass meine Daten an die Internet-Beschwerdestellen eco, FSM und jugendschutz.net geschickt werden, die sich um illegale Beiträge im Netz kümmern.

Nähere Einzelheiten, wie meine Daten für die Bearbeitung der Meldung gespeichert werden, habe ich in der Datenschutzerklärung nachgelesen.


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Du hast eine Frage oder ein Problem und möchtest sofort mit jemandem reden?
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Rund um die Uhr – 24/7 – erreichbar
Telefon-, Mail- und Chatberatung

www.telefonseelsorge.de


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Wann wähle ich den Notruf?

Wähle die 112, wenn Du oder jemand anderes in Gefahr ist und so schnell wie möglich Hilfe benötigt.  Bei Stress im Netz kann es dabei um Selbstgefährdung – z. B. Suizidgefahr – oder um Fremdgefährdung – z. B. Gewaltandrohung – gehen.

Was passiert, wenn ich die 112 gewählt habe?

Du wirst mit der Notrufzentrale in Deiner Nähe verbunden, die Deinen Notfall aufnimmt. Die Person, mit der Du sprichst, ist speziell dafür ausgebildet, Dir mit Deinem Problem zu helfen. Sie gibt es an die Feuerwehr, Polizei oder einen Notarzt weiter.

Am Telefon wirst Du gefragt werden, was passiert ist. Hierbei helfen die 5-W-Fragen, die Dir von der Rettungsstelle gestellt werden – Du musst sie Dir also nicht merken:

  • WO ist es passiert?
  • WER ruft an?
  • WAS ist passiert?
  • WIE VIELE Verletzte oder betroffene Personen sind es?
  • WARTEN auf Rückfragen. Vielleicht will man noch etwas von Dir wissen.

Übrigens: Den Notruf erreichst Du auch mit einem Handy ohne Guthaben und ohne die PIN eingeben zu müssen. Die Nummer 112 ist EU-weit einheitlich. In Deutschland kannst Du die Polizei auch unter der Nummer 110 erreichen.

Klicke hier für weitere Informationen zu Hilfsangeboten bei polizei-für-dich

WICHTIG!
Der Missbrauch des Notrufs ist strafbar.