Darstellung von Gewalt
Gewalt im Internet kann auf verschiedenen Wegen verbreitet werden, z.B. durch Gewaltvideos auf YouTube, brutale Bilder im Gruppenchat oder Hassbotschaften und bedrohliche Nachrichten bei Instagram & Co.
Gewalt im Internet hat unterschiedliche Formen: Verletzungen, Tötungen und Zerstörungen durch Krieg oder Folter gehören dazu. Aber auch wüste Beschimpfungen, Beleidigungen oder Streitereien. Gewalt im Netz kann sich gegen Menschen, den eigenen Körper, Tiere oder Gegenstände richten.
Es gibt viele Gründe für Gewalt. Sie wird z. B. angewendet:
- um Macht zu demonstrieren
- um sich zu rächen oder sich zu wehren
- aus Angst, Wut oder Hass
- aus Spaß oder Langeweile
Krieg in der Ukraine – Gewaltszenen und Angst
Die bedrohliche Situation in der Ukraine beschäftigt aktuell Menschen auf der ganzen Welt. Stündlich gibt es neue Nachrichten und Updates mit erschreckenden Bildern von Zerstörung, Gewalt und verzweifelten Menschen. Es ist fast unmöglich, im eigenen Online-Alltag einen Bogen um diese Inhalte zu machen. Das kann sehr belastend sein und Ängste und Unsicherheiten verstärken.
Verbreitung von Gewalt im Internet
Gewalt im Internet bekommt schnell eine große Reichweite – durch liken, teilen oder kommentieren. Auch wenn Du nicht nach solchen Inhalten suchst, kannst Du damit in Kontakt kommen: durch vorgeschlagene Beiträge, in Chroniken und Newsfeeds. Manchmal werden Gewaltinhalte als Mutprobe verschickt. In anderen Fällen wollen Nutzer:innen über Social Media auf grausame Geschehnisse in der Welt aufmerksam machen.
Squid Game – Gewalt im Internet & Nachahmung
Der Netflix-Hit Squid Game wird heiß diskutiert. Es gibt viele brutale und blutige Szenen in der Serie, die jüngeren Zuschauer:innen Angst machen können. Am Beispiel von Squid Game sieht man aber auch, wie schnell sich Gewaltdarstellungen im Netz verbreiten: Bei TikTok & Co. gibt es viele (nicht ungefährliche) Challenges zur Serie und es gab auch schon Nachahmungen der Spiele auf Schulhöfen.
Link-Tipps:
Selbstschutz gegen Gewalt im Netz – Das kannst Du tun
- Auch wenn die Neugier bei Gewalt im Internet groß ist: Wegklicken statt Hinschauen!
- Mach andere nicht auf etwas aufmerksam, das Du selbst nicht sehen willst!
- Melde die Inhalte direkt in der App. Wie das geht, erfährst Du auf der Seite Probleme melden oder beim Kompass Social Media.
- Sprich mit Freund:innen oder einer erwachsenen Vertrauensperson. Darüber reden hilft, wenn man etwas Schockierendes gesehen hat.
Gewaltdarstellungen im Netz: Technische Hilfsmittel
Dabei handelt es sich eigentlich um Tipps für Eltern, die ihre Kinder schützen möchten. Aber natürlich kannst Du auch Dich selbst vor Gewaltinhalten durch den Einsatz von Filtern schützen.
- Problematische Websites, Bilder und Videos bei den Suchergebnissen blockieren mit „SafeSearch“ bei Google
- Problematische Videos blockieren mit dem „Eingeschränkten Modus” bei YouTube
- Infos zu Jugendschutzfiltern bei klicksafe
Gewaltdarstellungen im Netz sind strafbare Inhalte!
Viele Formen der Gewaltdarstellung oder auch die Verbreitung von Gewalt im Internet stellen eine Straftat dar. Wer solche Inhalte online findet, sollte sie melden. Ein Meldeformular findest Du weiter unten bei „Melden/Beschweren“.
Für Straftaten ist die Polizei zuständig. Hier findest Du eine Übersicht des Bundeskriminalamts über die Dienststellen in Deinem Bundesland. Teilweise gibt es Internetwachen, bei denen man online Hinweise geben und Anzeige erstatten kann. Lass Dir dabei von einer erwachsenen Vertrauensperson helfen.
Weitere Infos zum Thema „Darstellung von Gewalt“
- „Gewaltdarstellungen, Pornos und andere strafbare Inhalte: Was genau ist verboten?“ bei klicksafe.de
- „Beiträge melden bei Facebook, Instagram, Snapchat, Twitter, WhatsApp“ bei checked4u.de
- „Happy Slapping – Gewalt auf dem Smartphone“ bei handysektor.de
- App+On-Folge „Brutale Videos – Wo ist das Löschdings?“ bei zdf.de
Du hast ein Problem und weißt gerade nicht weiter?
Hier kannst Du Dir Rat holen: jugend.support arbeitet mit Beratungsstellen zusammen, an die Du Dich kostenlos wenden kannst, auch ohne Deinen echten Namen zu nennen!
Allein mit Deinen Problemen? Wir sind für Dich da – anonym, vertraulich und kostenlos
- Kinder- und Jugendtelefon
Mo bis Sa von 14 – 20 Uhr unter der Nummer 116 111
Samstags:„Jugendliche beraten Jugendliche“ - Online-Beratung per Mail oder Chat
- em@il-Beratung: Antwort innerhalb von 48 Stunden
WEISSER RING e.V.
Du oder jemand aus Deinem Umfeld ist Opfer einer Straftat geworden? Wir helfen Kriminalitätsopfern – anonym, bundesweit, kostenfrei.
- Opfer-Telefon unter 116006 (täglich 7 bis 22 Uhr)
- Onlineberatung auf www.weisser-ring.de
- Kontakte bundesweit vor Ort auf www.weisser-ring.de
Chat-Beratung zu digitaler Gewalt und Jugendrecht
- für Kinder und Jugendliche bis 21 Jahre
- kostenlos, vertraulich und wertungsfrei
- Chat-Beratung: Mi – Fr von 11 bis 13 Uhr und 18 bis 20 Uhr
- Beratung von Anwält:innen, Jurist:innen, Jurastudent:innen und Psycholog:innen
www.safe-im-recht.de

Beratung & Hilfe bei Anmache im Netz, Sexting, Cybermobbing, sexuellem Missbrauch, Zusendung von Pornos oder anderen sexuellen Übergriffen.
- Bundesweit, kostenfrei und anonym
- Online-Beratung (per Mail oder Videochat)
Mo – Fr – Antwort innerhalb von 48 Stunden - Hilfetelefon: 0800 22 55 530
Mo, Mi, Fr von 9 bis 14 Uhr, Di, Do von 15 bis 20 Uhr
www.hilfetelefon-missbrauch.de und www.hilfe-telefon-missbrauch.online
Datenbank: Beratung in Ihrer Nähe
„Beratungsführer online“ der DAJEB
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Jugend- und Eheberatung e.V.
Komfortable Suchanfrage – Postleitzahl und Art der Beratungsstellen
Hast Du den Inhalt oder die Nutzer:innen, die Dich stören, direkt in der App oder bei den Betreiber:innen des sozialen Netzwerks gemeldet? Wie Du das machst, findest Du auf der Seite Probleme melden oder im Kompass Social Media.
Wenn Du damit nicht weiterkommst, können Dir vielleicht die Internet-Beschwerdestellen helfen. jugend.support arbeitet mit den Beschwerdestellen eco, fsm und jugendschutz.net zusammen. Die Beschwerdestellen haben noch andere Möglichkeiten als die Nutzer:innen, mit Betreiber:innen oder Einzelpersonen in Kontakt zu treten, um Inhalte entfernen zu lassen.
Für Deine Nachricht an die Internet-Beschwerdestellen kannst Du das unten stehende Beschwerdeformular nutzen.
Wenn Du Gewaltdarstellungen meldest, prüfen die Beschwerdestellen die Inhalte genau. Sie setzen sich dafür ein, dass der Inhalt nicht länger online ist, wenn er gegen das deutsche Recht verstößt. Sie arbeiten dazu auch mit der Polizei zusammen.
Gewalt im Internet: Beschwerdeformular für Jugendliche
Du hast eine Frage oder ein Problem und möchtest sofort mit jemandem reden?
Wann wähle ich den Notruf?
Wähle die 112, wenn Du oder jemand anderes in Gefahr ist und so schnell wie möglich Hilfe benötigt. Bei Stress im Netz kann es dabei um Selbstgefährdung – z. B. Suizidgefahr – oder um Fremdgefährdung – z. B. Gewaltandrohung – gehen.
Was passiert, wenn ich die 112 gewählt habe?
Du wirst mit der Notrufzentrale in Deiner Nähe verbunden, die Deinen Notfall aufnimmt. Die Person, mit der Du sprichst, ist speziell dafür ausgebildet, Dir mit Deinem Problem zu helfen. Sie gibt es an die Feuerwehr, Polizei oder einen Notarzt weiter.
Am Telefon wirst Du gefragt werden, was passiert ist. Hierbei helfen die 5-W-Fragen, die Dir von der Rettungsstelle gestellt werden – Du musst sie Dir also nicht merken:
- WO ist es passiert?
- WER ruft an?
- WAS ist passiert?
- WIE VIELE Verletzte oder betroffene Personen sind es?
- WARTEN auf Rückfragen. Vielleicht will man noch etwas von Dir wissen.
Übrigens: Den Notruf erreichst Du auch mit einem Handy ohne Guthaben und ohne die PIN eingeben zu müssen. Die Nummer 112 ist EU-weit einheitlich. In Deutschland kannst Du die Polizei auch unter der Nummer 110 erreichen.
Klicke hier für weitere Informationen zu Hilfsangeboten bei polizei-für-dich
WICHTIG!
Der Missbrauch des Notrufs ist strafbar.